Mit 30 Jahren gehört Thomas Eisfeld bei Rot-Weiss Essen zu den erfahrensten Spielern. In seiner Karriere hat der offensive Mittelfeldspieler schon einiges erlebt. Er spielte für die englischen Traditionsvereine FC Arsenal und FC Fulham. Dazu bestritt er stolze 116 Zweitliga-Partien für den VfL Bochum. Seit Januar 2022 steht Eisfeld bei Rot-Weiss Essen unter Vertrag.
An der Hafenstraße absolvierte Essens neue Nummer 10 44 Pflichtspiele (6 Tore, 7 Vorlagen). Bis Samstag befindet sich Eisfeld noch mit seiner Mannschaft im Trainingslager in Wesendorf, welches mit einem Testspiel gegen Eintracht Braunschweig (22. Juli, 13 Uhr) abgeschlossen wird. RevierSport hat am Freitag mit Thomas Eisfeld (30) gesprochen:
Thomas Eisfeld, das Trainingslager neigt sich dem Ende zu. Was haben Sie für Eindrücke gewinnen können?
Es war eine intensive, anstrengende Zeit. Die Stimmung ist sehr positiv, die Ergebnisse waren bislang auch gut und ich habe das Gefühl, dass wir alle in die gleiche Richtung laufen. Ich freue mich, wenn es wieder los geht. Persönlich bin ich ja etwas länger dabei und habe schon Vorbereitungen gespielt, die schlecht waren und dann sind wir gut gestartet. Andersrum hatte ich aber auch schon gute Vorbereitungen und dann war der Saisonstart schlecht. Im Endeffekt liegt die Wahrheit auf dem Platz – und das am 4. August in Halle.
Zum ersten Mal seit Jahren haben Sie bislang die Vorbereitung komplett und ohne Verletzungen absolviert. Wie sehr freuen Sie sich über Ihren aktuellen körperlichen Zustand?
Ja, das ist richtig. Ich fühle mich sehr, sehr gut. Für mich ist es einfach mal wichtig, eine Vorbereitung komplett durchzuziehen. Ich hoffe, dass das so bleibt. Aktuell ist es so, dass ich auch in den Spielen eine höhere Intensität gehen kann und danach besser regeneriere.
Eigentlich sind Sie ein gelernter Zehner. In der letzten Saison und in der laufenden Vorbereitung haben Sie aber auch regelmäßig auf der Sechs oder Acht gespielt. Was liegt Ihnen am besten?
Aktuell habe ich eher die Achter-Rolle eingenommen. Ich glaube, dass ich kein klassischer Sechser bin, sondern eher über die spielerischen Elemente komme. Im Mittelfeldzentrum haben wir eine sehr hohe Leistungsdichte, da wird der Trainer sicherlich schauen, wer mit wem am besten zusammenpasst. Aber egal, wo ich spiele: ich werde das Beste für das Team geben.
Ja, die Erwartungshaltung ist da – auch an mich selbst. Ein Führungsspieler muss in erster Linie mit Leistungen vorangehen. Das war in der letzten Saison etwas schwierig für mich, weil ich zu Beginn verletzt raus war. Am Ende der Saison war ich fit und eigentlich gesetzt. Dann ist es auch einfacher, auf dem Platz voranzugehen.
Thomas Eisfeld.
Sie haben mit 30 Jahren schon einiges in Ihrer Fußball-Karriere erlebt. Haben Sie für die kommende Saison den Anspruch, als Führungsspieler voranzugehen?
Ja, die Erwartungshaltung ist da – auch an mich selbst. Ein Führungsspieler muss in erster Linie mit Leistungen vorangehen. Das war in der letzten Saison etwas schwierig für mich, weil ich zu Beginn verletzt raus war. Am Ende der Saison war ich fit und eigentlich gesetzt. Dann ist es auch einfacher, auf dem Platz voranzugehen. Ich bin nicht der lauteste Spieler, obwohl ich meine Meinung trotzdem immer vertrete. Das Wichtigste ist, dass wir als Mannschaft an einem Strang ziehen und eine Idee verfolgen.
Die kommende Saison startet für Rot-Weiss Essen beim Halleschen FC. Mit welchem Gefühl gehen Sie in die nächste Spielzeit und was für ein Ziel verfolgen Sie mit der Mannschaft?
Grundsätzlich ist der Anspruch, jedes Spiel zu gewinnen, auch wenn das natürlich keine realistische Zielsetzung ist. Ich fahre ja nicht nach Dresden, um dort nur 0:1 zu verlieren. Wir wollen eine bessere Saison als zuletzt spielen. Weniger Gegentore bekommen, mehr Tore schießen – das sollte unser Ziel sein. Wichtig ist, dass wir nicht den Kopf verlieren. Uns muss allen klar sein, dass wir in diesem Jahr nicht mehr mit so einer Euphorie in die Saison starten. Wir müssen von Spieltag eins da sein. Das wird wichtig sein.
Mein Ziel ist es, noch ein paar Jahre bei RWE zu spielen. Man spielt hier in der 3. Liga immer vor 16 oder 17.000 Fans. Das ist schon geil. Wenn ich das mit meiner Bochumer Zeit vergleiche, da haben wir in der 2. Liga teilweise vor knapp 10.000 Zuschauern gespielt.
Thomas Eisfeld.
Seit Januar 2022 stehen Sie bei Rot-Weiss Essen unter Vertrag. Wie blicken Sie auf die Zeit zurück und was haben Sie noch mit RWE vor?
Rot-Weiss Essen ist ein sehr emotionaler Verein. Es geht schnell in beide Richtungen, sowohl positiv als auch negativ. Das kannte ich bereits aus meiner Zeit in Bochum. Es gehört vielleicht auch etwas zur Ruhrgebietsmentalität. Grundsätzlich war das Ziel bei meiner Unterschrift, dass wir in die 3. Liga aufsteigen. Das haben wir geschafft. Irgendwann muss es natürlich der Anspruch des Vereins sein, dass wir in der 3. Liga oben mitspielen und den nächsten Schritt gehen – auch wenn das noch Zeit braucht und wir noch nicht so weit sind, was aber auch völlig normal ist. Man darf nicht vergessen, wie lange der Verein in der Regionalliga war. Mein Ziel ist es, noch ein paar Jahre bei RWE zu spielen. Man spielt hier in der 3. Liga immer vor 16 oder 17.000 Fans. Das ist schon geil. Wenn ich das mit meiner Bochumer Zeit vergleiche, da haben wir in der 2. Liga teilweise vor knapp 10.000 Zuschauern gespielt.